Kreisverwaltung Borken – als Vorbild voran gehen
Die Kreisverwaltung Borken arbeitet nicht nur daran, Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sowie Unternehmen für das Thema Klimaschutz zu sensibilisieren und zu zum Handeln zu bewegen. Das Thema Klimaschutz findet sich in der Arbeit vieler Fachbereiche wieder und mit der Teilnahme am European Energy Award möchte die Kreisverwaltung den Klimaschutz noch besser in der gesamten Kreisverwaltung verankern.
Auf Beschluss des Kreistages vom 21.07.2011 hat der Kreis Borken den Prozess zur Erlangung des European Energy Award (eea) im Sommer 2012 gestartet. Die erste Auszeichnung in Gold erhielt der Kreis Borken im Jahr 2015, die Re-Zertifizierung mit dem eea-Gold erfolgte im Jahr 2019. Inhalt des nun wieder bis Ende 2023 laufenden Prozesses ist die Überprüfung der Aktivitäten der Kreisverwaltung im Hinblick auf den Klimaschutz und die Energieeffizienz.
Strategisch eingebunden ist der eea-Prozess als eine der Routen im Kompass 2025 im Themenfeld „intakte Umwelt", die die Kreisverwaltung beauftragt, durch neue und weitreichende Ideen an die bisherigen Maßnahmen zum Klimaschutz anzuknüpfen. Mit der Teilnahme am eea nutzt der Kreis Borken die Chance, die Klimaschutzaktivitäten des Kreises mithilfe standardisierter und anwendungsoptimierter Instrumente in einem auf vier Jahre angelegten fachlich begleiteten Prozess systematisch voranzubringen, in konkrete Aktivitäten umzusetzen und die Zusammenarbeit mit den Kommunen und den weiteren Akteuren im Kreisgebiet weiter zu verstärken.
Das zur Begleitung des eea-Prozess´ gebildete Energieteam unter Leitung von Baudezernent Hubert Grothues besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung und der Kreispolitik. Die Projektleitung liegt beim Fachbereich Natur und Umwelt.
Folgende Handlungsfelder werden dabei unter die Lupe genommen:
- ï‚§ Bereich 1, Entwicklungsplanung / Raumordnung,
-  Bereich 2, Kommunale Gebäude und Anlagen,
- ï‚§ Bereich 3, Ver- und Entsorgung,
-  Bereich 4, Mobilität,
- ï‚§ Bereich 5, interne Organisation sowie
- ï‚§ Bereich 6, Kommunikation, Kooperation.
KSI: Klimaschutzmanagement zur Unterstützung der Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes des Kreises Borken im Bereich der eigenen Zuständigkeiten, Anschlussvorhaben

Förderkennzeichen: 03K01604-1
Zuwendungsempfänger: Kreis Borken
Projektlaufzeit: 01.02.2019 - 31.05.2021
Beschreibung: Der Kreis Borken hat mit Beschlussfassung seines Klimaschutzkonzeptes verbindliche Ziele zur Senkung der CO2 - Emissionen formuliert. Mit der über einen Zeitraum von zwei Jahren und vier Monaten geförderten Stelle der Klimamanagerin / des Klimamanagers wird die bisherige fachlich-inhaltliche Klimaschutzarbeit im Kreis Borken fortgesetzt und das Ziel der gesamtkoordinatorischen Steuerung von Maßnahmen und Projekten weiter verfolgt. Diese sollen dazu beitragen, dass der Kreis die angestrebte Reduzierung der CO2 - Emissionen erreichen kann.
Fördermittelgeber: Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Nationale Klimaschutzinitiative:
Mit der Nationalen Klimaschutzinititiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfeleistungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
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Bei der Sanierung kreiseigener Gebäude setzt der Kreis Borken hohe Maßstäbe und bemüht sich, nachhaltige und innovative Lösungen zu finden. Eine Übersicht des Sanierungsstand ist im jährlichen Hochbauberichts des Fachbereichs Liegenschaften einzusehen Hier können beispielsweise Informationen zu Energie- und Wasserverbräuchen eingesehen werden.
Neben den Fahrrädern und E-Bikes, die dem Personal für kürzere Dienstfahrten zur Verfügung stehen, nimmt der Kreis Borken schon seit vielen Jahren an der Aktion „Mit dem Rad zum Job“ von AOK und ADFC teil. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dazu angehalten vom 01.04. - 30.09.2022 an mindestens 25 Tagen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Innerhalb der Kreisverwaltung winken dazu tolle Gewinne für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
100 % Erneuerbare Energien Region
Im Jahr 2013 wurde der Kreis Borken für sein überdurchschnittliches Engagement im Bereich Erneuerbare Energien als 100 % Erneuerbare Energien Region ausgezeichnet. Dieser Status, den das Institut dezentrale Energietechnologien vergibt, bildet eine Art Dachmarke für die bundesweiten regionalen und lokalen Aktivitäten. 100ee-Regionen definieren sich als Vorreiter der regionalen Energiewende.
European Energy Awards in Gold
Mit der Verleihung des European Energy Awards in Gold im Jahr 2015 und 2019 stellte die Kreisverwaltung Borken ihre guten Leistungen in Sachen Klimaschutz unter Beweis. Neben dem Kreis Borken sind aktuell deutschlandweit (Stand 2022) nur 16 weitere Landkreise in dieser Kategorie ausgezeichnet.
„Climate Star“
Mit dem „Climate Star“ sind die am Projekt ALTBAUNEU beteiligten Kreise, Städte und Gemeinden im Jahr 2016 ausgezeichnet worden. Dazu zählt auch der Kreis Borken. Der „Climate Star“ wird durch das internationale Klima-Bündnis (Climate Alliance) vergeben. Gewürdigt wird mit dem Preis der ambitionierte Anspruch des Netzwerks ALTBAUNEU, die energetischen Modernisierungspotenziale, die im vorhandenen Wohngebäudebestand stecken, flächendeckend zu erschließen.
KlimaExpo.NRW
Die innovative Energieversorgung des Kreishaus‘ Borken via Deponiegas und BHKW wurde im Jahr 2017 in die Leistungsschau der KlimaExpo.NRW aufgenommen. Die KlimaExpo.NRW qualifiziert Vorreiter-Projekte für den Klimaschutz im ganzen Land.
Aktion Stadtradeln: Newcomer Award
Im Jahr 2017 nahm der Kreis Borken zum ersten Mal gemeinsam mit 7 Kommunen an der Aktion Stadtradeln teil. Als Aktionspartner waren die Kommunen Ahaus, Bocholt, Borken, Gescher, Rhede, Reken und Vreden dabei. Damit ist der Kreis ad hoc auf dem vierten Platz des nationalen Wettbewerbs gelandet. Dafür wurde der Kreis Borken in Stuttgart von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann und Thomas Brose, Geschäftsführer des europäischen Städtenetzwerks Klima-Bündnis mit dem „Newcomer-Award" in der Kategorie „Fahrrad-aktivste Kommune mit den meisten Kilometern" ausgezeichnet.
ÖKOPROFIT
ÖKOPROFIT verhilft Betrieben und Einrichtungen zu einem pragmatischen und zugleich hocheffizienten Umweltmanagementsystem. Als Projektträger ist der Kreis Borken bereits seit 2010 gemeinsam mit der WFG in dem Projekt aktiv. Im Jahr 2019 nahm dann der Kreisbetrieb für Gebäudewirtschaft des Kreises Borken selbst erfolgreich an dem Projekt Ökoprofit teil. Durch verschiedene Maßnahmen – wie der Erneuerung einer Lüftungsanlage in der Kreiskantine oder den Austausch ungeregelter Umwälzpumpen – konnte der Energiebedarf um jährlich 72.170 kWh und die Abfallmenge um 87 t reduziert werden.
Bundespreis Blauer Kompass für vorbildliche Klimaanpassung
Der Bundespreis „Blauer Kompass“ ist die höchste staatliche Auszeichnung in Deutschland für Projekte zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen zum Umgang mit Klimafolgen wie Hitze, Dürre und Starkregen zu präsentieren. Im Jahr 2022 wurde der Hochwasserallianz Bocholter Aa diese Auszeichnung verliehen. Im Rahmen der Allianz wurde von den Kommunen Bocholt, Borken, Gescher, Heiden, Isselburg, Raesfeld, Reken, Rhede und Velen in Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster und unter Geschäftsführung des Kreises Borken ein interkommunales Hochwasserschutzkonzept erstellt. Begleitet wurde der Aufstellungsprozess durch ein bundesgefördertes Kommunikationsprojekt als Kommunales Leuchtturmvorhaben im Rahmen der deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (Förderkennzeichen 67DAS171). Neben der Einbindung unterschiedlichster Akteure kennzeichnet das Projekt insbesondere die integrierte Betrachtung der Themen Hochwasserschutz, private Starkregenvorsorge, Naherholung sowie Biodiversiät durch Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.