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25. März 2024

50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Exkursion „Lebendige Gewässer im Frühling – Berkel und Bocholter Aa“

Pressedienst in Abstimmung mit der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, die mit Unterstützung des Kreises Borken diese facettenreiche Informationstour organisierte

Der Borkener Döringbach in seinem renaturierten Abschnitt

Es tut sich eine ganze Menge bei der Renaturierung von Bächen und Flüssen sowie im Hochwasserschutz im Westmünsterland. Davon konnten sich jetzt rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Exkursion überzeugen, die sie zu den Ufern der Flüsse Berkel und Bocholter Aa sowie zum Döringbach führte. Ausgerichtet wurde die facettenreiche Tour von der nordrhein-westfälischen Natur- und Umweltschutz-Akademie (NUA) im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe als Fortbildungsmaßnahme für Akteurinnen und Akteure verschiedenster Fachrichtungen aus Behörden, Institutionen und Verbänden sowie als Angebot für interessierte Bürgerinnen und Bürger aus ganz NRW. Kooperationspartner war dabei der Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken.

Den ersten Halt der Reisegruppe, die von Eva Pier, NUA-Dezernentin für Umweltbildung mit den Schwerpunktbereichen „Umwelt-, Gewässer- und Bodenschutz“ geleitet wurde, gab es in Borken am Döringbach. Dort hießen sie Jürgen Kuhlmann, Technischer Beigeordneter der Kreisstadt, und seine Mitarbeiterin Denise Beekmeijer vom Fachbereich Tiefbau und Abwasserbeseitigung sowie Markus Tücking vom zuständigen Wasser- und Bodenverband willkommen. Die drei Fachleute erläuterten den interessierten Gästen bei einem Gang entlang des sandgeprägten Gewässers, wie – von der Stadtverwaltung initiiert – vor gut eineinhalb Jahren die erforderlichen Maßnahmen für die beabsichtigte eigendynamische Entwicklung des Bachs angegangen wurden. Dazu gehört auch der Einbau von Teilen abgestorbener Bäume („Totholz“). Entstanden ist zudem eine „Sekundär-Aue“, die je nach Niederschlägen zeitweilig überflutet sein kann. Außerdem soll künftig das Niederschlagswasser von der geplanten Feuer- und Rettungswache nicht in der Kanalisation verschwinden, sondern durch einen neuen Zulauf direkt in den Döringbach fließen. Dadurch wird das städtische Kanalnetz von dem eigentlich „sauberen“ Oberflächenwasser entlastet. Die beabsichtigte natürliche Entwicklung auf diesem Abschnitt des Döringbaches mit kleinen Steilwänden und Vertiefungen, sogenannten Kolken, ist nach dem letzten Weihnachtshochwasser gut erkennbar.

Einblick in eine ganz besondere, 2021 fertiggestellte neue Fischaufstiegsanlage in der Bocholter Aa gab es dann beim Halt im Velener Stadtteil Ramsdorf. Hier schilderte Friedel Wielers, zuständiger Abteilungsleiter der Kreisverwaltung, wie die große Herausforderung, die Durchgängigkeit für Wasserlebewesen an einer bestehenden Stauanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem historischen Ortskern herzustellen, in Form eines technischen Fischpasses verwirklicht werden konnte. Heute sind die Fischaufstiegsanlage und die automatisierte Stauanlage verbunden mit dem Neubau einer Brücke zu einem Anziehungspunkt für Menschen aus nah und fern geworden. So laden zwei großflächige Sichtscheiben an der Aufstiegsanlage und eine Besucherplattform zum Verweilen am Wasser ein und bieten einen neuen außerschulischen Lernort am Wasser.

Nächste Station war das große Städte- und Wasserbauprojekt „Natürlich Berkel“ im Herzen von Stadtlohn. Lange Zeit spielte dieser Fluss für das städtische Leben nur eine untergeordnete Rolle. Beginnend im Jahr 2010 habe sich die Stadtverwaltung jedoch auf den Weg gemacht, einen ganzheitlichen Lösungsansatz für den Hochwasserschutz, ökologische Verbesserungen sowie die städtebauliche Öffnung der Innenstadt zur Berkel umzusetzen, erläuterten Mathias Pennekamp, Leiter des örtlichen Fachbereichs Planen, Bauen und Umwelt, und sein Mitarbeiter Ewald Rathmer. Dabei handele es sich um das größte Projekt in der Geschichte der Stadt mit einem Investitionsvolumen von insgesamt deutlich über 30 Millionen Euro, wobei Bund und Land erhebliche Fördermittel beisteuern. Über 30 Einzelmaßnahmen würden zum Gesamtvorhaben gehören, u. a. eine Fischaufstiegsanlage, die Berkelpromenade, die Schaffung naturnaher Gewässerverläufe und ökologische Aufwertungsmaßnahmen in den Uferbereichen. Besonders im Blick stehe das neue „Berkelwehr“. Projektingenieurin Laura Banning vom Büro „Björnsen Beratende Ingenieure“ aus Dortmund, informierte über den Stand dieser 2021 begonnenen Hochwasserschutzmaßnahme in unmittelbarer Nähe der historischen Berkelmühle, die wiederum nach der grundlegenden Renovierung als öffentliche Begegnungsstätte und Kulturzentrum genutzt werden kann. Informationen zum Gesamtprojekt finden sich im Internet unter https://natuerlich-berkel.de.

Den Endpunkt der Exkursion bildete die Besichtigung der vom Kreis Borken veranlassten Renaturierung der Bocholter Aa nahe der ehemaligen Deponie Borken-Hoxfeld. 2018 sei dort zunächst eine Schotterrampe im Flussbett abgebaut worden, erklärten Kreis-Abteilungsleiter Friedel Wielers und seine Mitarbeiterin, Ingenieurin Sarah Speier. Anschließend habe der Fluss in diesem Bereich auf einer Strecke von 500 Metern ein neues Bett erhalten. Gleichzeitig seien Sekundärauen mit Stillgewässern geschaffen und ein Nebengewässer renaturiert worden. Der Kreis lasse hier seither der Natur so weit wie möglich freien Lauf. Auf dem „Aa-Radweg“ wanderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend vorbei an den beiden Seen der Freizeitanlage Pröbsting zur ebenfalls vom Kreis vor einigen Jahren neu angelegten großen Fischtreppe in Sichtweite des einstigen Rittergutes Haus Pröbsting, das heute eine Klinik beherbergt. Dort endete die insgesamt achtstündige NUA-Informationstour.